Loslassen und Wertschätzen

Loslassen und Wertschätzen was da ist und bleibt!

 

Loslassen – ein großes Wort, viel besprochen in der heutigen Zeit, der Gesellschaft und der Kindererziehung. Und doch ein Thema, welches schwer zu (be)greifen ist.

 

Loslassen – die Kinder, einen geliebten Menschen, eine chronische Krankheit, den Job, die Vergangenheit, das Gewicht, Ängste, Träume, die eigenen Eltern, Freundschaften, Weggefährten, Überzeugungen…

 

Jeder von uns kennt das Gefühl festhalten zu wollen. Es gibt Sicherheit, Beständigkeit und Verlässlichkeit, wenn die Dinge in gewohnten Bahnen laufen und Menschen, um einen herum sind, die man schon lange kennt.

Wir möchten unsere Kinder schützen, liebe Menschen lange bei uns haben. Doch auch Dinge, die uns offensichtlich nicht immer nur gut tun, können wir oft nur schwer loslassen. Sei es der Job, der uns vor allem Kraft kostet. Zwischenmenschliche Beziehungen, die nicht auf Augenhöhe sind oder ein Ideal, wie wir zu sein haben, welches uns von irgendwem aufgezwungen wird.

 

Ist es das Gefühl, die Dinge dann nicht mehr kontrollieren zu können? Die Sorge vor Enttäuschung? Die Angst vorm Alleinsein? Die Ungewissheit und die Frage: „ Und was kommt dann?“, weshalb Loslassen so ein großes Thema ist?

 

Viele Menschen haben mir erzählt, dass sie manches gerne loslassen würden, doch es fällt ihnen so unglaublich schwer.

Loslassen bedeutet doch auch nicht alles im Griff zu haben und wer nicht alles im Griff hat, hat beide Hände frei… für Neues, Spannendes, Abenteuer und Entdeckungen.

 

Ich habe viel übers Loslassen gelesen und oftmals fühlte ich mich nachher irgendwie beengt. Zwar reicher an Informationen, doch ich spürte auch ein Gefühl in mir: „Jetzt bekommst du nicht mal sowas einfaches wie Loslassen hin. Dabei muss das doch sein. Es ist wichtig für…“

 

Irgendwann wurde mir bewusst, dass unsere Gesellschaft selbst mit sensiblen Themen wie dem Loslassen Ideen von– wichtig, müssen, richtig, falsch, notwendig – entwickelt hat. Alles MUSS irgendwie in eine Schublade passen. Du musst deine Kinder loslassen. Du bist erwachsen, du musst dich von deinen Eltern lösen. Es ist nicht richtig, dass du deinen Partner nicht gehen lässt… und, und, und.

 

Ich glaube dieses Gefühl, dass schon wieder Druck oder ein Muss entsteht oder eine Erwartung erfüllt werden soll, lähmt viele Menschen, sich mit dem eigenen Weg zu diesem Thema – im Übrigen gilt dies sicherlich auch für andere Themen – zu beschäftigen.

Wir haben einen guten Kompass – unsere Intuition. Vielfach haben wir verlernt darauf zu hören, weil es einfach zu jedem Thema Ratschläge, Ratgeber, Tipps, Bücher usw. gibt. Viele hinterlassen ein Gefühl von: Oh je ich mache es anders, also mache ich es nicht richtig, also bin ich nicht gut.

 

Ich wünsche mir, dass wir die Schubladen in unseren Köpfen, die für richtig, falsch, gut, schlecht, wertvoll, unwichtig, usw. stehen, öfter wieder verschließen. Wir haben das Privileg leben zu dürfen, auf einem wunderschönen Planeten und wir haben das Glück in einem sicheren und friedlichen Land zu leben. Nutzen wir diese Sicherheit doch auch dazu, um wieder Mensch zu sein. Die gesellschaftlichen Schubladen von gut, schlecht, böse, richtig, falsch LOSZULASSEN. Wir haben alle unsere Geschichte, unsere Vergangenheit und vor allem unsere Zukunft. Die können wir gestalten!

 

 Ich lade Sie ein in sich hinein zu hören. Gibt es etwas, dass sie gerne Loslassen möchten oder was sie bereits losgelassen haben. Welche Energien hat das frei gesetzt – vielleicht auch erst auf den zweiten Blick-? Welches positive Gefühl ist Ihnen im Gedächtnis geblieben? Welche Gründe gibt es dafür, dass Sie manches bisher gut festhalten?

 

Haben Sie auch gleich einen Gedanken oder eine Geschichte im Kopf, die Ihnen beim Lesen dieses Textes einfallen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Lust haben diese mit mir zu teilen. Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken oder Ihre Geschichte per Mail an praxis@sandra-vloet.

 

Herzlich,

Ihre Sandra Vloet

 

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