Besser als Jetzt

Wir leben auf´nem Vulkan. Zumindest fühlt´s sich so an. Alles brodelt, zischt und raucht, zu heiße Luft, die Erde bricht auf. Funken aus lautem Geschrei, Lava aus Ego und Neid. Nehmen wir das wirklich so in Kauf, reicht´s dir nicht auch…?

 

Mit diesen Zeilen aus dem Lied „Besser als Jetzt“ von Johannes Oerding sitze ich in unserem Wohnmobil nicht weit weg vom schönen Ostseestrand und fand diese Zeilen noch nie treffender als heute.

 

Und mir reicht es! um die Frage gleich vorweg zu beantworten.

 

Mir reicht es, dass Menschen, die die vermeintlichen Fakten, die in den Main-Stream-Medien erklärt werden, hinterfragen und alleine damit schon als Corona-Leugner oder Verschwörungstheoretiker dargestellt werden.

 

Mir reicht es, dass ich als unsolidarisch hingestellt werde, wenn ich draußen, im freien keine Maske trage. Wenn ich für mich sorge und mich darum bemühe, dass mein Immunsystem gesund bleibt, soll das nicht loyal sein? Ungeachtet dessen, dass ein gesundes Immunsystem deutlich hilfreicher ist, um eine Covid19 Erkrankung zu überstehen, als das Tragen von Masken im Freien. Denn das dies nicht zur Eindämmung der Pandemie führt, dies haben wir nun ein Jahr erfahren dürfen und es wurde vielfach von verschiedenen Menschen und Gutachten bestätigt.

 

Mir reicht es, dass wir tatsächlich über eine Testpflicht in Schulen reden, dessen Widerspruch dazu führt, dass Kindern ihr Recht auf Bildung genommen wird. Und noch schlimmer, ihr Recht auf gesunde sozial-emotionale Entwicklung. Denn diese benötigen sie für ein gesundes Immunsystem. Wie perfide ist es, einen solchen Druck auf Eltern auszuüben, dass ihnen redensartlich entweder Pest oder Cholera bleibt? Oder anders gesagt, entweder ich schicke mein Kind in die Schule, und es muss an Tests teilnehmen, die, und dies sei nur nebenbei erwähnt, in keiner Weise wissenschaftlich an Kindern validiert wurden (wer dies nachlesen möchte, es steht im Beipackzettel der Firma Roche, die die Schnelltests für Schulen in NRW liefert), oder ich isoliere es sozial-emotional. Was soll man denn da bitte als Eltern machen?

 

Mir reicht es, dass Menschen, die für ihre Grundrechte einstehen, Angst haben müssen, gleich als radikal abgestempelt zu werden. Seit Jahren halte ich große Stücke auf eines der tollsten Gesetze was es gibt: unser Grundgesetz. Doch was hilft uns das beste Grundgesetz, wenn u.a. diejenigen, die von uns gewählt wurden, damit sie im Sinne dieses Gesetzes handeln, selber von Angst, Druck, Machtbesessenheit oder was auch immer, getrieben sind.

 

Mir reicht es, dass die Angstpropaganda weiter die Welle macht. Denn eigentlich ist das die echte Pandemie. Es ist schon wirklich schlimm zu sehen, wie macht- und kraftvoll Medien die öffentliche Meinung prägen. Zugegeben, sich ein anderes Bild zu machen und alternative Formate zu finden erfordert Zeit und Mut und wenn du dich dann damit beschäftigst, kommst du fast nicht umhin, als vielleicht nochmal neu und anders zu denken. Denn dann kommst du aus dem anfänglichen Staunen aus Ungereimtheiten, aus Fehlern, aus Falschaussagen, nicht in den richtigen Kontext gestellten Statistiken, nicht mehr raus und es kann zu blankem Entsetzen darüber führen, was man uns seit einem Jahr erzählt und zwar fast immer nur immer wieder das Gleiche.

 

Mir reicht es, dass seit Monaten tausende Menschen friedlich auf die Straßen gehen – es ist ihr gutes Recht für ihre Rechte einzustehen. Gezeigt werden sie in den Medien nie – gezeigt werden die paar wenigen, die gewalttätig werden. Kann man das schon mediale Propaganda nennen?

 

Mir reicht es, dass meine Kinder mir sagen, wir furchtbar es ist, das Gefühl zu haben etwas Verbotenes zu tun, nur weil sie mit 2 Freunden nach der Schule gemeinsam auf dem Bürgersteig gehen.

 

Mir reicht es, dass uns seit einem Jahr etwas von Durchhalten - also nur kurz noch – (ein nur kurz noch, dass sich seit mittlerweile mehr als 5 Monaten hinzieht), überfüllten Krankenhäusern und zu wenig Intensivbetten erzählt wird. Nichts von alle dem ist statistisch belegt. Wohl das Gegenteil, nämlich, dass diese Szenarien zu keiner Zeit eingetreten sind.

 

Mir reicht es, dass immer wieder gesagt wird, wir müssen die Schwächsten unserer Gesellschaft schützen. Wer schützt sie denn unsere Kinder und Jugendlichen? Wer sorgt gerade dafür, dass sie eine gesunde sozial-emotionale Entwicklung bekommen? Dies ist nicht alleine Aufgabe der Elternhäuser. Dazu braucht es immer die Anstrengung einer ganzen Gesellschaft.

 

Mir reicht es, dass es eine große Anzahl an Wissenschaftlern, Ärzten, Soziologen, Psychologen, Pädagogen, Neurobiologen usw. gibt, die Vieles widerlegt haben und andere Wege aufgezeigt haben und dies einfach nicht beachtet wird.

 

Mir reicht es, dass wir Gesunde zu Kranken machen, nur damit die Statistik der Neuinfizierten stimmt und die Maßnahmen weiter gerechtfertigt werden können.

 

Mir reicht es, dass Menschen ihre Menschlichkeit, ihre Würde, ihre Achtung und ihre Wertschätzung füreinander verlieren.

 

Mir reicht es, dass es keine ganzheitliche Betrachtung dieser Krise gibt.

 

Mir reicht es, dass ein Diaolog zwischen denjenigen, die Angst vor der Krankheit haben und denjenigen, die Angst vor dem Verlust der demokratischen Grundrechte und Grundordnung haben, kaum möglich ist. Wo ist es hin mit unserer wirklichen Meinungsfreiheit? Einer Meinungsfreiheit im Sinne von alle Meinungen, Ideen und Lösungswege sind es wert gehört zu werden.

 

Was wir brauchen? Ich glaube das:

 

Ein bisschen Verstand, eine kleine Prise Herz, ein Schuss klare Kante, eine Ecke mehr Mut. Nicht so viel Angst und weniger Ernst, stünde uns alle doch eigentlich ganz gut. Und ja ich weiß für ne perfekte Welt, gibt´s kein Rezept, doch ich glaub - wir könn´ es besser als jetzt. (aus „Besser als Jetzt“ von Johannes Oerding)

 

Wir brauchen Verstand – und zwar den Verstand vieler Menschen – eine Art Expertenrat aus allen möglichen Gesellschaftsschichten und Fachrichtungen, damit eine ganzheitliche Betrachtungsweise der momentanen Krise möglich wird.

 

Wir brauchen Herz – Herzlichkeit, Wärme, Mitmenschlichkeit, Lächeln, Begegnungen – für ein aufrichtiges, wertschätzendes, freies und demokratisches Miteinander.

 

Wir brauchen Menschen, die klare Kante zeigen. Menschen, die sich nicht dem Druck und/oder der Angst neigen. Menschen, die mit Herz und Verstand handeln und sich einsetzen und einstehen. Damit die Kinder dieses Landes und alle Menschen, noch ganz lange in den Genuss kommen, dass die Grundrechte, die höchsten Rechte sind, die es zu schützen gilt.

 

Wir brauchen Menschen, die Mut haben. Mut anders zu denken, neu zu denken, quer zu denken – im positivsten Sinne. Diese Menschen brauchen wir überall im Land, egal ob im 20 Seelen-Dorf, oder auf der politischen Show-Bühne. Menschen, die nicht Müde werden, zu hinterfragen, aufzuklären und aufzudecken. Menschen, die dies sogar tun, obwohl sie nicht sicher sein dürfen, dass es für sie keinen persönlichen Schaden nach sich zieht. Es gibt diese Menschen und ich bin darüber so unglaublich dankbar.

 

Wir brauchen Respekt anstelle von Angst vor dieser Krankheit. Auch wenn diese Krankheit leider auch schlimme Verläufe nehmen kann und es Menschen das Leben kosten kann, rechtfertigt sie meines Erachtens jedoch nicht diese massiven Einschränkungen aller möglichen Grundrechte. Nicht mehr nach über einem Jahr. Im ersten Lockdown hatten wir alle Verständnis – zu Recht, meines Erachtens. Keiner wusste genau, was da auf uns zukommt. Jetzt, über ein Jahr später, ist klar, dass dieses Virus keine dieser massiven Maßnahmen über eine so lange Zeit rechtfertigt.

 

Es gibt kein Rezept für eine perfekte Welt, schreibt Johannes Oerding. Nein das gibt es nicht, doch ich befürchte und habe die Vermutung, auf das was in unserem Land (und weltweit), seit über einem Jahr passiert, werden wir in vielen Jahren mit viel Reue zurückschauen. Wir werden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über die Spätfolgen die auftreten. Wir werden erschrecken, wie viel Menschen dabei schwer zu Schaden gekommen sind. Schon heute ist klar, dass durch die Pandemie im letzten Jahr mindestens 130 Millionen Menschen Hunger gelitten haben. Schon heute ist klar, dass es mehr psychische Probleme und Erkrankungen gibt, bei Kindern und Erwachsenen. Schon heute ist klar, dass es im letzten Jahr mehr Suizidversuche und Suizide gegeben hat. Um nur ein paar wenige zu nennen. Wir werden uns fragen, weshalb wir die Dinge nicht hinterfragt haben. Wir werden nicht verstehen, warum wir nicht aufgestanden sind, damit unsere Kinder in einem Land aufwachsen, in dem die Grundrechte – wie selbstverständlich – das höchste und schützenswerteste Gut sind.

 

Ich habe sicherlich auch keine Lösung gegen die Pandemie. Allerdings glaube ich hat diese niemand. Niemand kann diese Lösung haben, denn wir haben es mit einem Virus zu tun. Ein Virus, das immer weiter mutiert und uns Menschen dazu zwingt, unser Leben, die Definition von Gesundheit und den Grund unserer Existenz neu zu überdenken - in der Bereitschaft einen Weg zu finden mit diesem Virus zu leben.

 

Was ich aber weiß ist, dass mein Herz – meine Intuition – mir sagt, das was gerade passiert, kann nicht richtig sein. Dies gepaart mit vielen Interviews, Büchern und Informationen, die ich in den letzten Wochen gehört und gelesen haben, lässt mich sicher sein, mit Verstand, Herz, klarer Kante, Mut und weniger Angst, können wir das auf jeden Fall besser machen als jetzt.

 

Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben. Ich freue mich, wenn meine Worte bei dem ein oder anderen dazu führen weiter neugierig zu bleiben und zu hinterfragen, anders und neu zu denken und dem eigenen Herzen und der eigenen Intuition zu folgen.

 

Bleibt mutig, hört auf euer Herz, bleibt kritisch und vor allem zeigt klare Kante, wenn es wichtig ist.

Denn: Wir können´s besser als jetzt!

 

Herzlich, eure Sandra