Nun leben wir seit einiger Zeit in einer sehr besonderen Zeit. Bei all den Ideen wozu man die Zeit doch gut nutzen könnte und ich sie auch nutze, gibt es Tage an denen ist mein Herz echt schwer.
Dann sitze ich in unserem Garten und irgendwie ist alles so leer, ich bin unzufrieden, fühle mich ein bisschen wie erdrückt. Ich sitze nicht irgendwo in unserem Garten, ich sitze in unserem „Strandhäuschen“. Dieses Strandhäuschen wollten wir eigentlich abreißen. Es war alt und braun und hatte Löcher in den Wänden und im Boden und hin und wieder haben sich Mäuse dorthinein verirrt. Es stand ein Haufen Zeug darin, was wir nicht mehr brauchten. Wir bereiteten alles vor, räumten alles aus und wollten mit dem Abriss beginnen. Zum Glück hielten wir nochmal kurz inne und erinnerten uns an einen Urlaub im Süden Englands.
Dort standen an einem Strand ganz viele, bunte und mit viel Liebe gestaltete kleine Holzhütten – Strandhäuschen – eben. Wir waren begeistert von diesen Hütten. Jede einzelne hatte einen ganz individuellen Charakter. Die Hütten verzauberten den Strand mit ihrer Vielfalt, mit ihren Farben, mit ihren Persönlichkeiten. Häufig haben wir auch nach unserem Urlaub noch von diesem Ort gesprochen. Dieser Ort ist wirklich etwas Besonderes. Es gibt dort keine Straßenbeleuchtung. Es ist nachts einfach dunkel und natürlich. Die Sterne können mit all ihrer Kraft strahlen und sie werden gesehen. Dieser Ort ist irgendwie magisch – für UNS war er magisch.
In diesem Moment kam mir die Idee, dass auch unsere alte Holzhütte, ein Strandhäuschen werden sollte. Gesagt getan. Schnell in unserem Keller nachgeschaut, weiße und blaue Farbe gefunden und losgelegt. Nun steht in unserem Garten unser Strandhäuschen. Außen blau und innen weiß. Es hat einen blauen Holzboden – irgendwie wollten wir uns das Meer nach Hause holen. Nun noch ein paar Muscheln, Treibholz, Schilder, Kerzen, Campingstühle, gemütliche Kissen und eine im letzten Urlaub gefundene Flaschenpost ins Haus. So wurde aus einer alten Holzhütte, UNSER Strandhäuschen.
Vielleicht fragst du dich jetzt was unser Strandhäuschen mit Seelenpflege zu tun hat?
Für uns ist es ein Ort der Begegnung geworden. Ein Ort in dem wir uns selbst begegnen können, alleine sind, lesen, den eigenen Gedanken nachhängen. Ein Ort an dem mein Mann und ich für eine Weile einen Kaffee gemeinsam trinken und unseren Gedanken, Träumen, Sehnsüchten Raum geben. Ein Ort an dem wir mit Freunden zusammen sind.
Für mich sind all diese Begegnungen und Beziehungen – SEELENPFLEGE.
- Begegnungen, mit den Menschen, die ich liebe und die mir am Herzen liegen.
- Mit Freunden stundenlang zu quatschen.
- Die Begegnungen beim gemeinsamen Essen mit meiner Familie.
- Begegnungen, mit den vielen lieben Menschen, die mir in meiner Praxis ihr Vertrauen geschenkt haben und schenken und von denen jeder seine ganz eigene Geschichte mitbringt.
- Die kurzen Begegnungen auf der Straße.
- Die aufrichtige Frage: „Wie geht es dir?“
- Ein Lächeln bei der Begegnung beim Spaziergang.
- Das abendliche Kuscheln mit meiner Tochter.
- Begegnungen mit mir selber, mit meinen Gefühlen, Hoffnungen, Wünschen, Grenzen, Enttäuschungen, mit meinem Weg.
So ist unser Strandhäuschen für uns eben auch ein Seelenort. Ein Ort in dem wir uns, unsere Begegnungen, unsere Zeit, unsere Beziehungen und unser Wohlfühlen pflegen.
Du bist eingeladen, dich immer mal wieder zu fragen:
- Wie pflegst du deine Seele, was tust du ihr Gutes?
- Wo ist dein Seelenort?
- Was brauchst du um gut mit dir sein zu können?
- Wann sind Begegnungen für dich wertvoll?
- Was schätzt du an deinen Beziehungen?
- Welches Ritual ist für dich Seelenpflege?
- In welchen Situationen begegnest du dir selber?
Ich wünsche dir wunderbare Begegnungen mit dir und viel Freude bei deiner Seelenpflege und dem Finden und Sein an deinem Seelenort!
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